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Optionalbereich

Der neue Optionalbereich des Lehramtsstudiums, ein Qual oder Wahl oder eine Weise Entscheidung?

Bisher mussten die 2 Fach-Bachelors 30 CP´s im Optionalbereich sammeln und es wurde empfohlen, ein 6-wöchiges Praktikum zu absolvieren. Derzeit bietet der Optionalbereich Lehrveranstaltungen aus folgenden sechs Gebieten:

  • Gebiet 1 Fremdsprachen
  • Gebiet 2 Kommunikation
  • Gebiet 3 Informationstechnologien
  • Gebiet 4 Interdisziplinäre Studieneinheiten und/oder Studieneinheiten anderer Fächer
  • Gebiet 5 Praktikum
  • Gebiet 6 Schul- und unterrichtsbezogene Studien.

Aus mindestens drei der sechs genannten Gebiete sind Studienleistungen zu erbringen.

Wer ab dem WS 11/12 beginnt zu studieren, für den gilt, dass ein Eignungspraktikum (20 Tage) notwendig ist, um zur Referendariatzeit zugelassen zu werden. Dieses Praktikum kann vor oder während des Studiums geleistet werden. Möchte man zum Master of Education zugelassen werden, so ist der Optionalbereich festgelegt und die folgenden Module müssen genommen werden:

Der Optionalbereich Lehramt sieht wie folgt aus:

Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte 6 CP
Orientierungspraktikum (4 Wochen) 5 CP
Berufsfeldpraktikum (4 Wochen) 5 CP
Bildungswissenschaftliches Basismodul 9 CP
Fachaffiner Wahlpflichtbereich 5 CP
Summe: 30 CP

Dieses neue System für die angehenden Lehrer ist auf dem ersten Blick sehr einschränkend für die Studierenden, welche ohnehin auf viele Regelungen achten müssen.

Lehrer zu sein bedeutet, Verantwortung zu tragen. Es ist erforderlich, dass ein Lehrer den Schülern gegenüber sowohl soziale, als auch fachliche Kompetenzen zeigt. Darüber hinaus hat er bei den Schülern eine Vorbildfunktion und spielt somit eine große Rolle bei der Erziehung von Kindern. Es ist also nicht nur eine Frage der Freiheit, sondern eine Frage der Normierung. Damit alle Lehrer eine Mindestkompetenz erfüllen, müssen sie dazu ausgebildet werden. Dennoch muss dem Lehramtsstudenten ein gewisser Anteil Freiheit gelassen werden, um ihren Interessen nachzugehen und ihren Horizont zu erweitern. Es geht also um den Einklang von Pflicht und Freiheit. Das neue System bietet eine gute Normierung, vernachlässigt allerdings die Freiheit nicht gänzlich. Es lohnt sich einen tieferen Blick in das System zu werfen. Wie bereits erwähnt sind die „neuen Module“ insofern sinnvoll, dass sie die grundlegenden Lehrkompetenzen vermitteln. So lernt man beispielsweise durch die Praktika und durch das „Bildungswissenschaftliche Basismodul“ (Pädagogiklehre) wie man mit den Schülern umgeht. Die sozialen Kompetenzen werden somit gefördert. Auch das Modul „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“ ist unserer Meinung nach enorm wichtig.  Auf diese Art und Weise wird das Wissen mit einem, auf die Schüler, angepasstem Sprachniveau vermittelt. „Fachaffiner Wahlpflichtbereich“ sorgt dafür, dass die Freiheit nicht ganz ausbleibt. Hier besteht die Möglichkeit aus dem gesamten Optionalen Angebot ein Wahlpflichtfach auszuwählen. Jedoch ist uns bei der Neuerung des Optionalbereichs für unsere angehenden Lehrer eines nicht entgangen. Die so hoch geschätzte freie Entfaltung, die für uns ebenso wichtig ist wie die gute Ausbildung, beläuft sich leider nur auf 5 Credit Points. Dies ist unserer Meinung nach viel zu wenig, als dass man von Entfaltung reden könnte!

Man kann dem System aufgrund dessen einen Mangel an Flexibilität und Freiheit vorwerfen. Aufgrund des hohen Stellenwerts eines Lehrers in der Gesellschaft ist eine gewisse Normierung jedoch notwendig.

Nun stellt sich unweigerlich folgende Frage: Sind 5 Credit Points genug Freiheit?