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Wenn man nur sieht, was man sehen will…

Nachdem die NAWI sich in einem offenen Brief an die Grüne Hochschulgruppe und die Internationale Liste gwandt hatte, folgte nach wenigen Tagen eine Antwort auf unser Anliegen, das ihr hier lesen könnt.

Die NAWI möchte dazu allerdings noch einmal Stellung beziehen:

 

Liebe Grüne, liebe Internationale Liste,

mit Bedauern haben wir eure öffentliche Bekanntgabe zu einer Ablehnung der NAWI als Gesprächspartner zur Kenntnis genommen. Möglicherweise wird eine Koalition von den Grünen und der Internationalen Liste zusammen mit uns, der NAWI, den Jusos und der GEWI derzeit nicht in Betracht gezogen, dennoch verwundert es uns, dass von der Liste, mit dem höchsten Sitz-Anteil im StuPa nicht einmal ein Impuls in Richtung Sondierungsgespräche geht, weder vor unserem offenen Brief, noch danach.
In der „großen“ Politik führen selbst FDP und Die Linke Gespräche, zumindest um im Anschluss aus guten und nachvollziehbaren Gründen sagen zu können, dass sie tatsächlich keinerlei Überschneidungen haben.
Die plumpe Behauptung, wir wären gänzlich unpolitisch möchten wir deswegen auch nicht weiter auf uns sitzen lassen. Auf unserer Homepage positionieren wir uns klar als politisch agierende Liste im Rahmen der Hochschulpolitik. Unser Slogan „Pragmatik statt Politik“ sollte von jedem so verstanden werden, dass allgemeinpolitisches Agieren des AStAs von uns weitgehend abgelehnt wird. Hochschulpolitische Themen gehören demnach durchaus zu unserem Gestaltungsrahmen.

Liebe Grüne, liebe Internationale Liste, ihr sprecht von einer Bestätigung der AStA-Koalition aus Linker Liste, Grünen, AL und SWIB, jedoch zeigt der Wählertrend viel eher, dass die Studierendenschaft weniger die Richtung von Allgemeinpolitischem, sondern zunehmend eine studierendennahe Vertretung wünscht. Die einzigen Listen, die trotz allgemein sinkender Wahlbeteiligung in absoluten Stimmen dazu gewonnen haben sind eben die Themenlisten: GEWI, SWIB und besonders die NAWI. Dass ihr vor diesem seit nun 3 Jahren anhaltendem Trend die Augen verschließen wollt können wir nicht verstehen und verstehen es noch viel weniger, dass nicht einmal das Interesse von Seiten der Grünen und der Internationalen Liste besteht, in wie weit denn eine Zusammenarbeit mit uns möglich wäre. Möglicherweise könnte sich eine solche Zusammenarbeit als mehr angenehm als alternativ entpuppen.

Die von euch vorgeschobenen inhaltlichen Differenzen werden künstlich generiert, da ihr den wesentlichsten Grundsatz der NAWI einfach ignoriert oder nicht versteht. Dieser Grundsatz ist nunmal die Pragmatische Politik. Die Pragmatische Vorgehensweise bedeutet eben auch, dass wir durchaus bereit sind zu Gunsten eines transparenten, handlungsfähigen und den Studierenden nahe stehenden AStAs über neue Positionierungen der NAWI zu evaluieren, referieren und positionieren.

Die NAWI ist definitiv keine reine Klientelliste, sondern erhebt mit ihrem Programm durchaus Anspruch auf die Vertretbarkeit aller Studierenden. Der Name unserer Liste ist der einzige Anhaltspunkt darauf, dass dem nicht so wäre. Wer allerdings mit uns redet oder sich tiefer mit der Materie unserer Arbeit beschäftigt, der wird sehen und wissen, dass wir keine studiengangsorientierte Studierendenvertretung anstreben.

Auch wenn ihr liebe Grüne und liebe Internationale Liste dieses Jahr nicht an Koalitionsgesprächen mit uns Interessiert seid, so wünschen wir uns dennoch Gespräche mit euch um den von euch angesprochenen derzeitigen Problematiken zwischen unseren Listen in Zukunft auszuräumen. Wir sehen keineswegs diese von euch so groß geredete Kluft zwischen unseren Listen. Derartige Gespräche sind sicherlich auch einer der Gründe dafür, wieso die Jusos trotz angeblicher weit auseinander klaffender Differenzen mit uns (Die Grünen können die Differenzen ja scheinbar anhand der Homepages von Listen direkt erkennen) im Wahlkampf nicht primär die NAWI als programmatisch-problematisch angehen.

Liebe Grüne, liebe Internationale Liste, manchmal hilft miteinander reden mehr, als jemandem nach der äußeren Erscheinung zu beurteilen, gerade euch als „IntegrationsexpertInnen“ sollte dieser Grundsatz wohl am ehesten bekannt sein.

Für die Zukunft der Wahlen zum SP noch dieses kleine Zitat, es soll euch daran erinnern, dass ihr in den kommenden Jahren sowieso mit uns reden müsst:

Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der, der ziellos umherirrt. -Lessing-

Mit freundlichen Grüßen

Die NAWI