Die „Blaupause“ – Segen oder Rückschritt?
Angelehnt an das Stillleben, welches 2010 im Rahmen des Projekts „RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas“ auf der A40 stattgefunden hat, soll 2015, als Jubiläumsevent der RUB, die Universitätsstraße für einen Tag gesperrt werden.
Mit einer Seite für Radfahrer und Inline-Skater und einer Seite für Fußgänger, sowie Ständen – die zum Bummeln, Stöbern und dem Verzehr von Kuchen und Getränken einladen – wird die Blaupause durch die Universitätsverwaltung der Ruhr-Universität-Bochum als „kleine Schwester“ des Stilllebens geplant. Shuttle Busse sollen dabei die sonst rotierende U35 ersetzen.
Die Idee der Professoren und des Rektorates stieß jedoch schon in der Anfangsphase der Projektplanung auf Widerstand. Der AStA, bestehend aus NAWI, GEWI, REWI, Jusos, IL und RUB-Piraten, wurde gänzlich aus der Planung herausgehalten. Dass die Blaupause das gesamte Campusfest 2015 ersetzen soll, wurde im Vorfeld nicht kommuniziert.
Das Campusfest, das jedes Jahr erneut auf großen Zuspruch unter den Studierenden und Bochumern stößt, ist nicht nur eine angenehme Abwechslung im zeitweise zähen Uni-Alltag, sondern auch eine wichtige finanzielle Einnahmequelle für Fachschaften, Initiativen, hochschulpolitische Listen und anderen Organisationen an der RUB.
Problematisch an dem Projekt Blaupause ist vor Allem der vom Rektorat gefasste Beschluss, dass es keinen Verkauf geben soll. Kuchen, Muffins, Grillgut, Getränke dürfen nur verschenkt werden. Glasflaschen sind aus Sicherheitsgründen gänzlich verboten. Außerdem wird die Werbung hochschulpolitischer Listen, Fachschaften, Initiativen etc. ebenfalls untersagt sein. Trotz mehrfachen expliziten Nachfragen unseres AStA-Vorsitzenden Martin Wilken, wurde das erst am Montag dem 05.05.2014 bekannt.
Zu dem Planungstreffen heute Vormittag (15.05.2014) wurde der AStA ebenfalls nicht eingeladen. Auf eigenständiges Erscheinen des AStA-Vorsitzenden und des Finanzreferenten wurde abweisend reagiert. Sie durften an den Planungsgesprächen nicht teilnehmen. „Immerhin haben wir für die nächste Sitzung eine mündliche Zusage, eingeladen zu werden“, so der Finanzreferent Sven Heintze (NAWI).
Wir als NAWI sind der Meinung, dass ein Projekt in dem Umfang, wie es die Blaupause darstellen soll, nicht unter Ausschluss der Studierenden geplant werden darf. Der AStA als gewähltes Organ soll und muss im Sinne der Studierenden handeln und auch auf Großprojekte Einfluss haben dürfen oder zumindest zeitnah informiert werden! Zusätzlich fordern wir eine Ausweichveranstaltung 2015, die es den Fachschaften, Initiativen, hochschulpolitische Listen und anderen Organisationen an der RUB ermöglicht für sich zu werben und wichtige Einnahme zur Selbstfinanzierung zu generieren.
Was bleibt, ist die Frage, was an Bierbänken ohne Stromversorgung, Verkaufsmöglichkeiten, Glas, Werbung, allgemein ohne Alles, stattfinden soll. Bisher sieht das Konzept Nichts davon vor. Auch von Seiten der Fachschaften sieht man bisher nur eins: Ratlose Gesichter und viele Fragezeichen über vielen Köpfen.